Geschichte
Vor über 200 Jahren gründete ein gewisser Anton Sedlmayer an der Schneidermühle eine Hammerschmiede. Zwei, später drei Teiche stauten das Wasser des Baches und versorgten die Hammerschmiede über große Wasserräder mit Energie. Der Ortsname „Schneidermühl“ leitet sich nicht vom Beruf des Schneiders ab, sondern hat sich über „schnater“ („Klappern“ einer Mühle) und „schnäderl“ zum heutigen Namen entwickelt. Der Ortsteil Schneidermühl war bis 1803 der Grenzübergang durch eine Furt ins damalige Fürstbistum Passau.
Drei Generationen Sedlmayer, aktuell bereits die dritte Generation Alteneder: Seit mehr als 200 Jahren gehört zur Hammerschmiede und der Schneidermühle auch ein Wirtshaus. Zahlreiche Handwerker fanden von jeher den Weg in das Ilztal, um sich hier ihre Werkzeuge schmieden zu lassen.
Seit 1933 ist das Anwesen samt Wirtshaus im Eigentum der Familie Alteneder. Die Mutter von Josef Alteneder führte neben dem Wirtshaus auch noch eine Landwirtschaft, der Vater rackerte in der Hammerschmiede. Noch heute herrscht in dem Betrieb reger Betrieb, dumpfes Schlagen des Hammerwerks und helles Klingen gehören zum Alltag in der Schneidermühle.
Und während der Schmied mit seinem Hammer das Eisen schmiedete, das Feuer in der Esse glühte, hielt man sich gemeinschaftlich in der Wirtsstube auf. Viel hatte man sich zu erzählen, zu diskutieren und zu spekulieren. Das Bier hat noch heute immer dieselbe Temperatur, denn es lagert seit jeher im Naturkeller, gleich neben dem großen Wasserrad. Der Bierkonsum ist im Vergleich zu früher stark zurückgegangen, dem enormen Durst der Steinhauer und Glasbläser von einst haben heutige Gäste nichts mehr entgegenzusetzen. „Hattest du früher einen Tisch mit 8 Männern, haben die 80 Bier getrunken“, berichtet Wirt Josef Alteneder. Die Zeiten ändern sich. Keineswegs immer zum Schlechten. Der Wert eines Dorfwirtshauses für die Gemeinschaft als kommunikativer Treffpunkt geht schließlich weit über exzessiven Bierkonsum hinaus.
Die Perle Ilz, das Ilzer Land und der damit stetig gestiegene Tourismus bescheren dem Wirtshaus heute viele Gäste. Zahlreiche Wanderer, immer mehr E-Biker, aber auch Motorradfahrer und Pferdefreunde - die Pferde können auf einer eingezäunten Weide nahe der Terrasse ihre eigene Pause genießen - wissen die Kochkünste von Wirtin Martina zu schätzen. Im angrenzenden Fischweiher halten die Alteneders Forellen, hungrige Wanderer und Radler erwarten kulinarische Leckerbissen. Besonders an warmen Tagen sind die Tische und Stühle im Gastgarten voll besetzt. Hinter dem Wirtshaus und der alten Schmiede befindet sich die urige Holzhütte, in der sich Gesellschaften bis 20 Personen gerne zum Reindl- oder Ripperlessen verabreden.